Matthias Adam

Mathias Adam (man achte auf die Schreibweise des Vornamens) ist bei Storb zu finden unter dem Eintrag Nr. 5; als Geburtsdatum wird festgehalten: 9. März 1906; allerdings schreibt Gerhard Storb, das Todesjahr sei 1936 (Todesort: Dirmingen) gewesen. Das kann so nicht stimmen, weil seine Familie  als Todesmeldung veröffentlicht hatte:

Totenbildchen von Matthias Adam; Archiv: Peter Adam (Losheim)

Vorderseite des Totenbildchens von Matthias Adam; Archiv: Peter Adam (Losheim)

Und ich meine, man sollte hier eher den Angaben seiner Ehefrau Therese (er war ja wohl in der Tat nach Dirmingen verheiratet und hatte dort auch mit ihr zusammen Kinder) folgen.

Danach war Matthias Adam am 14. Januar 1945 in Rittershofen (Rittershoffen, Nieder-Elsass, Bas-Rhin, Frankreich) gefallen.

Sein Vater ist der legendäre Niedersaubacher Dorfschullehrer Peter Adam (* 1866 in Born/ Luxemburg, + 1943 in Lebach), der seit der Eröffnung der Niedersaubacher Volksschule im Jahr 1901 bis ins Jahr 1929 die Jugend des Dorfes pädagogisch formte (zum Großteil allein; bis 1920 unterrichtete er ganz allein die 8 Jahrgänge der Dörfer Niedersaubach und Rümmelbach; das waren 1920 101 Schülerinnen und Schüler). Seine Mutter war Anna Böttel (* 1870 in Massholder/ Bitburg, + 1950 in Lebach).

Matthias Adam war der mittlere Sohn der Eheleute Adam-Böttel; von den 7 Söhnen (es gab noch 2 Töchter) fielen 4 im 2. Weltkrieg: Bernhard, Josef, Karl und Matthias. Der Älteste namens Johann war außerdem schwer kriegsversehrt.

Matthias Adam hat laut Angaben seines Sohnes Klaus im Bergwerk gearbeitet; 1936 habe er sich in Dirmingen (Amt Eppelborn) mit Therese Lenz verheiratet. Hier liegt also der Notationsfehler von Gerhard Storb; er wollte wohl die Heirat dokumentieren, hat dabei aber versehentlich den Tod markiert.

Klaus Adam (sein Sohn) berichtet, dass Matthias Adam bei Ausbruch des 2. Weltkriegs als Bergmann nicht eingezogen worden sei; als gläubiger Katholik habe er durch den Dirminger Ortsgruppenleiter der NSDAP Repressalien erfahren, weil er den Besuch des sonntäglichen Gottesdienstes irgendwelchen paramilitärischen Parteiveranstaltungen (Schießübungen) vorgezogen habe. Obwohl er mehrfach wegen dieses Verhaltens abgemahnt worden sei, habe er seine klare katholische Linie nicht verlassen und sonntags das Hochamt besucht. Deshalb sei er schließlich auch im Oktober oder November 1944 als Soldat an die Front eingezogen worden. Am 14. Januar 1945 sei er schließlich im Elsass gefallen und bei Lauterbourg beerdigt worden. Später sei die Umbettung nach Bad Niederbronn vorgenommen worden.

Der Volksbund kennt sein Schicksal (hier allerdings wieder „Mathias“ geschrieben). Aber es ist wohl ziemlich eindeutig, dass hier unser Matthias Adam aus Dirmingen gemeint ist. Als Todesort wird jedoch Niederlauterbach genannt (und nicht Rittershofen). Das wäre 15 km weiter nordöstlich an der pfälzisch-elsässischen Grenze bei Lauterbourg. Als seine Endgrablage nennt der Volksbund den deutschen Soldatenfriedhof in Bad Niederbronn (Unter-Elsass):  Block 39, Reihe 12, Grab 404.

Sein Neffe aus Losheim, Peter Adam, macht uns im September 2011 auf die Internetseite „Weltkriegsopfer“ aufmerksam. Dort sind Bilder dieses Soldatenfriedhofes in Niederbronn-les-Bains eingestellt.

In einem Briefkontakt mit der elsässischen Gemeinde hat Peter Adam ein Foto des Grabes seines Onkels Matthias bekommen.

Grablage von Matthias Adam, Foto: Bianca Bota

Laut Schreiben der WASt vom 3. Mai 2010 ist das Todesdatum 14. Januar 1945 bestätigt worden. Matthias Adam diente zuletzt als Panzergrenadier in der 8. Kompanie des Panzergrenadierregimentes 125. Als Todesort wurde ebenfalls Rittershofen genannt. Auch die Angabe der endgültigen Grablage in Bad Niederbronn ist hierbei genannt worden. Der Tod sei durch ein Infanteriegeschoss verursacht worden.

Matthias Adam laut WASt im Schreiben vom 3. Mai 2010

Im Lexikon der Wehrmacht wird ausgeführt, dass sein Regiment ab dem 15. Juli 1943 der 21. Panzerdivision unterstellt war.

Die 21. Panzerdivision, die 1942/ 1943 in Nordafrika eingesetzt war, befand sich im Januar 1945 – der 1. Armee unterstellt – in der Saarpfalz.

Als Matthias Adam Anfang 1945 in diesem Regiment als Grenadier diente, kämpfte die befehlshabende Division im Elsass und an der Saar. Kurz nachdem Matthias Adam gefallen war, wurde die Division gen Osten an die Neiße verlegt, um gegen die immer weiter ins Herz des deutschen Reiches vorrückenden sowjetischen Verbände vorzugehen. Dabei wurde sie fast völlig aufgerieben. Die wenigen überlebenden deutschen Soldaten gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der Anfang der 50er Jahre nur noch wenige Überlebende entlassen wurden.

Generalfeldmarschall Erwin Rommel besucht im Mai 1944 die 21. Panzerdivision am Atlantikwall, Quelle: Wikipedia (gemeinfrei)

Peter Adam (Losheim) hat noch die folgenden Angaben zur Grablage seines Onkels vom Volksbund erfahren: „Der Pz. Gren.  Mathias ADAM  * 09.03.1906 Niedersaubach, Erkennungsmarke:  -2545- St.Kp.Pz.Gren.E.u.A.B.104, + 14.01.1945 Niederlauterbach/Bas-Rhin, vom Gemeindefriedhof Niederlauterbach überführt zum deutschen Soldatenfriedhof NIEDERBRONN-LES-BAINS/Bas-Rhin,  liegt nun begraben in: Block 39 – Reihe 12 – Grab 404.

Der Soldatenfriedhof Niederbronn ist aus einer provisorischen Zusammenbettung deutscher Gefallener durch den amerikanischen Gräberdienst entstanden. Die Amerikaner beerdigten während der schweren Kämpfe 1944/45 eigene und deutsche Tote auf der Anhöhe am östlichen Ausgang des Ortes in zwei nebeneinander liegenden Gräberfeldern. Nach Kriegsende wurden die amerikanischen Toten nach St. Avold umgebettet. In den Départements Bas-Rhin und Moselle gab es damals außerdem ungefähr 14.000 deutsche Soldatengräber des Zweiten Weltkrieges auf 774 Gemeinden verteilt. Diese Toten wurden 1961 von dem Umbettungsdienst des Volksbundes auf den Friedhof Niederbronn zur letzten Ruhe gebettet. In den Jahren 1961 – 1966 legte der Volksbund den Friedhof gärtnerisch an und errichtete die Friedhofsbauten. Am 01.10.1966 konnte die feierliche Einweihung dieses Soldatenfriedhofes stattfinden, auf dem heute über 15.400 deutsche Gefallene ruhen.“

Stand der Angaben: 10 2011

Ein Gedanke zu „Matthias Adam

  1. Sehr geehrter Herr Schmidt,
    bezüglich meines Vaters,Matthias Adam,möchte ich einige Aussagen berichtigen:
    -mein Vater hat sich zu keinem Zeitpunkt freiwillig zur Wehrmacht gemeldet
    -als Bergmann wurde er zunächst frei gestellt und diente beim Volkssturm
    -da er,trotz mehrfacher Warnungen, statt am sonntäglichen Schießen teil zu nehmen, das Hochamt besuchte,wurde er vom Ortsgruppenleiter gemeldet und nach meinen Informationen im Oktober oder November 1944 eingezogen.
    -er fiel dann am 14.1.45 bei Rittershofen und wurde meines Wissens zunächst bei Lauterbourg begraben.
    -später,im Rahmen der Umbettung,wurde er in Niederbronn beigesetzt.

    Alle übrigen Angaben sind richtig.

    Ich hoffe,dass ich Ihne behilflich sein konnte

    und grüße Sie von Kollege zu Kollege

    Klaus Adam

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