Peter Kuhn

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Peter Kuhn (* 13.03.1895/ + 06.05.1917)

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Peter Kuhn (der Hausnamen ist: „Grawen“ in der „Heck“; Peter Kuhn war ein Bruder des späteren Dechants Kuhn aus Kell und ein Schwager des sehr bekannten Baptist Schäfer, genannt „Grawen Battis“, der eigentlich ein „Brendel“ war) war laut Ortschronik Kriegsfreiwilliger. Er diente zuletzt als Sanitäts-Unteroffizier. Er starb laut Ortschronik im Feldlazarett 32 (Feldpost-Nr. 342) in Aussonce am 06. Mai 1917.

In den Lebacher Familienbüchern taucht Peter Kuhn auf unter der Eintrags-Nr.: Nr.: 1689 als Landwirt (* 13.03.1895/ + 06.05.1917 in Aussonie). Gestorben sei der San-Uffz als Sohn des Ackerers und Steinbrechers Jacob Kuhn (* 04.01.1861 in Steinbach/ + 29.03.1920) und von Katharina Becker (* 15.03.1853 in Limbach/ + 14.11.1921).

Peter Adam bestätigt in der Ortschronik die biografischen Daten: * 13.03.1895/ + 06.05.1917.

Als Einheit, in der Peter Kuhn gedient hatte, nennt die Ortschronik: Sanitätskompanie 619, Ersatz-Abteilung: Train, Abteilung 1, Cossel. Die Einheit, die sicher direkt einem Armeekorps unterstellt war, konnte ich allerdings nicht zuordnen.

Der Volksbund kennt die Grablage von Peter Kuhn: Aussonce (Frankreich), Block 1, Grab 441.

Aussonce liegt in der Nähe von Reims in den Ardennen. Der Soldatenfriedhof „Aussonce“ wurde als Lazarettfriedhof angelegt. Nach Aussonce kamen die Verwundeten aus der Schlacht im April und Mai 1917 um die Höhen südlich von Moronvilliers, einem Ort, der nach dem Kriege – wie das benachbarte Nauroy – nicht wieder aufgebaut werden konnte.

Peter Kuhn wollte eigentlich wie sein Bruder Matthias Kuhn Priester werden. Um die Todesnachricht an die Eltern zu erleichtern, wendet sich ein Kamerad an diesen Bruder in Trier.

Totenbildchen von Peter Kuhn, Archiv: Axel Alt (Bejtzer)

Peter Adam hält in der Ortschronik (S. 187f) fest:

Fürs Vaterland starb in treuer Pflichterfüllung am 6. Mai der Sanitäts-Unteroffizier Peter Kuhn im Alter von 22 Jahren (geb. am 13.3.1895). Folgendes Schreiben des Chefarztes an die Eltern enthält die Todesnachricht:

Aussonce, 6. Mai 1917

Feldlazarett 32, Deutsche Feldpost 342, Briefb. Nr.: 775

Das Lazarett macht Ihnen die traurige Mitteilung, dass Ihr lieber Sohn, der Sanitäts-Unteroffizier Peter Kuhn, von der Sanitätskompanie 41 heute Morgen 3 Uhr seiner schweren Verletzung (Art.-Geschoss-Oberschenkel-Fraktur) erlegen ist. Sein kirchliches Begräbnis findet morgen auf dem hiesigen Militärfriedhof statt. Der Nachlass wird Ihnen durch die Post zugesandt werden.

Der Chefarzt, gez. Dr. Marmal, Oberstabsarzt

Ein Brief des Kameraden an den Bruder des gefallenen Helden, Herrn Kapl. Matth. Kuhn zu Trier, zwecks schonender Mitteilung des Todes an die Eltern , gibt näheren Aufschluss über die Art und Weise des Heldentodes. Er lautet in wörtlicher Abschrift:

Im Felde, den 6.5.1917

Sehr geehrter Herr Kaplan!

Leider zwingt mich eine traurige Notwendigkeit, diese paar Zeilen zu schreiben. Es handelt sich um Ihren Bruder, den San. Untffz. Peter Kuhn. Am 3.5. bekam Peter Befehl, sich auf den vorgeschobenen Verbandsplatz „Kiesgrube“ zur Unterstützung des dortigen Arztes zu begeben. Die Zeit seiner Kommandierung fiel zusammen mit erneuten heftigen französischen Durchbruchsversuchen, sodass Peter schrecklich zu tun bekam und sich die Verwundeten bald bei ihnen stark ansammelten. Da der Franzose schweres Sperrfeuer hinter unsere Linie legte, war es dem Krankentransportwagen nicht möglich, sich zur Kiesgrube vorzuarbeiten. Da die Verwundeten unbedingt abtransportiert werden mussten, versuchte Peter zu Fuß, den nächsten Verbandsplatz zu erreichen, um von dort Wagen oder Träger zu holen. Unterwegs setzte plötzlich wieder schweres franz. Granatfeuer ein, und unglücklicherweise muss schon eine der ersten Peter verletzt haben. Peter wurde – wie lange später, weiß ich nicht – mit einer schweren Oberschenkelverletzung, die aber an und für sich durchaus gutartig war, aufgefunden und zum ‚Rheinlager“ geschafft, dort verbunden und am gleichen Morgen zu unserem Hauptverbandsplatz geschafft. Peter war ganz guten Mutes und hoffte, bald wieder hergestellt zu werden; leider war er sehr geschwächt durch den starken Blutverlust; es handelte sich um einen Oberschenkelschuss mit Fraktur des Knochens. Gegen Mittag wurde er zum nächsten Feldlazarett abtransportiert, von wo er uns zu schreiben versprach. Unser Unterarzt Dr. Oppenheimer bringt uns nun eben aus dem Feldlazarett die betrübende Nachricht, dass Peter dort kurz nach der Einlieferung verschieden ist. Ich gebe Ihnen diese Einzelheiten, da es für Sie zweifellos von Wert ist, den schwergeprüften Eltern die Details möglichst schonend und auch eingehend mitteilen zu können. Indem ich Ihnen mein tief empfundenes Beileid zu dem Verlust, der auch uns tief getroffen hat, ausspreche, verbleibe ich ganz ergebenst

Ihr Kurt Bamsowirt, San. Untffz. San. Komp. 619, Deutsche Feldpost 55