Johann Schäfer

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Johann Schäfer (29.12.1894/ + 25.03.1918)

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Der Gymnasiast Johann Schäfer (der Hausnamen ist: „Brendels“ aus dem „Unnerschden Ecken“; er war ein Bruder des sehr bekannten Baptist Schäfer, genannt „Grawen Battis“, der eigentlich aus „Brendels“ stammte) wird in den Lebacher Familienbüchern unter der Eintrags-Nr.: 2482 (* 29.12.1894/ + 25.03.1918 in Muérancourt) als Sohn des Ackerers Wilhelm Schäfer (* 17.03.1862/ + 26.12.1934) und von Johanna Schwinn (* 16.12.1869 in Eidenborn/ + 03.01.1941) genannt.

„Muérancourt“ muss ein Schreibfehler in den Lebacher Familienbüchern sein. Auf französischen Karten lässt sich ein Ort dieses Namens nicht finden. Man müsste einen ähnlich klingenden Ortsnamen in der Region Picardie im Département Oisne suchen.

Totenbildchen von Johann Schäfer, Archiv: Axel Alt (Bejtzer)

Die Ortschronik erwähnt, er sei als einjähriger Freiwilliger eingezogen worden und habe als Vizefeldwebel und Offiziersaspirant an der Westfront gedient. Als Todesdatum hält Peter Adam auch den 25. März 1918 fest.

Peter Adam:

Am 25. März starb in dem Kampf für das Vaterland auf dem westlichen Kriegsschauplatz unser früherer Schüler Johann Schäfer, Vize-Feldwebel und Offiziersaspirant in einem Infanterie-Regiment, Inhaber des Eisernen Kreuzes, im jugendlichen Alter von 23 Jahren. Das Seelenamt für denselben findet am Sonntag, den 21. April, vormittags 10 Uhr statt.

Im Lebacher Gefallenenbuch schreibt Ernst Schmitt, Johann Schäfer habe in der 1. Maschinengewehr-Kompanie des Feldartillerie-Regiments 67 gedient. In den Verlustlisten dieses FAR 67 ist er allerdings nicht vermerkt. Das FAR 67 (man nannte es auch das 2. Unterelsässische) war dem XXI. Armeekorps in Saarbrücken unterstellt.

Jedoch kennt der Volksbund seine Grablage: Nampcel (Frankreich), Block 3, Grab 54. Ich zitiere die Angaben des Volksbundes: „Nampcel und der Einzugsraum des Friedhofs gehörten zu den Gebieten, die im ersten wie im letzten Kriegsjahr besonders heftig umkämpft wurden. Daher ruhen auf dem Friedhof die Angehörigen von nicht weniger als 69 Infanterie- und 19 Artillerieregimentern, darunter des 1., 3. und 5. preußische Garderegiments zu Fuß. Besonders viele Gefallene gehörten dem Inf. Reg. „Bremen“ (1. Hanseat.) Nr. 75 an, die am 20. und 21. September 1914 bei der Abwehr eines französischen Umfassungsversuches starben, als die deutschen Truppen nach der Marneschlacht und dem Rückzug auf Oise und Aisne versuchten, eine neue Front aufzubauen. Dann blieb es in diesem Frontabschnitt, von Gefechten im Juni 1915 abgesehen, bis März 1917 relativ ruhig. Mitte März zogen sich die deutschen Truppen auf die sogenannte „Siegfried-Stellung“ zurück – Nampcel und Umgebung wurden französische Etappe. Die Mehrzahl der hier Bestatteten starb jedoch im Verlauf der großen Schlachten und zahlreichen Gefechte in der Zeit vom Frühjahr bis Herbst 1918. Besonders zu erwähnen sind der deutsche Angriff am 21. März in Richtung Amiens, der deutsche Angriff zwischen Reims und Soissons Ende Mai und der Angriff zwischen Noyon und Soissons am 30. Mai 1918 sowie die alliierte Gegenoffensive, erstmals mit massiver amerikanischer Unterstützung, die am 18. Juli begann und Ende September mit einem verlustreichen Rückzug der deutschen Truppen in diesem Gebiet endete.“