Josef Herrmann war ein Kreuzwieser; bei Gerhard Storb ist er nicht zu finden. Er ist zwar – so sagt es seine Schwester Maria Eckert (Kreuzwies) – in Niedersaubach geboren, aber sowohl sein Vater Peter (* 1896/ * 1951) als auch seine Mutter Maria, geb. Warken (* 1899/ + 1977), stammten ursprünglich aus Gresaubach. Josef hatte bzw. hat als Geschwister seine Schwester Maria (Kreuzwies, * 1926) und seinen Bruder Antonius (nach auswärts verheiratet, * 1932).
Josef Herrmann ist am 30. Januar 1925 geboren worden. Sein Todestag wird von seiner Schwester, Kreuzwieser Maria (Maria Eckert), für den 19. Oktober 1943 bestimmt.
Diesen Todestag bestätigt auch die WASt. Der Grenadier Josef Herrmann sei am 19. Oktober 1943 um 5 Uhr (Einheit: 4. Kompanie des Panzergrenadierregimentes 2, benannt nach Hermann Göring) östlich von Pignatara/ Italien infolge einer schweren Verwundung verstorben. Er liege nun „unter den Unbekannten“ auf dem Friedhof Cassino/ Italien begraben.
Damals aber, als die Todesnachricht bei der Familie Herrmann in Niedersaubach eintraf, ging die WASt noch davon aus, dass Josef Herrmann bei einer Bergungsaktion zusammen mit 6 weiteren Kameraden (sie wollten ihren tödlich verwundeten Zugführer aus der vordersten Kampflinie evakuieren) in englische Gefangenschaft geraten sein könnte. Die Benachrichtigung der Wehrmachtsauskunftsstelle erreicht seine Familie im März 1944; das darin enthaltene Schreiben seines Kompaniechefs, Olt Weitzig, stammte vom 26. Oktober 1943.
Dieses Startbild anklicken, um zum Benachrichtigungsschreiben seines Komapaniechefs vom 26. Oktober 1943 zu kommen!
Josef Herrmann wurde laut Kreuzwieser Maria 1942 eingezogen, nachdem er schon beim RAD (Reichsarbeitsdienst) dienstverpflichtet war. Die überaus harte Grundausbildung (über die er sich wohl in einigen Briefen an die Heimat beschwert hatte) bei seinem Panzergrenadierregiment fand in Holland statt. Er sei danach sofort nach Italien gekommen und habe Niedersaubach nicht wiedergesehen.
Dem Volksbund ist seine Grablage bekannt.
Josef Herrmann ist laut Auskunft des Volksbundes, bestätigt durch die WASt in einem Schreiben an seine Familie vom 6. Mai 2003, vermutlich als unbekannter deutscher Soldat auf dem Soldatenfriedhof Cassino (Italien) beerdigt worden.
Sein Panzergrenadierregiment Nr. 2, benannt nach Hermann Göring, wurde laut Lexikon der Wehrmacht im Sommer 1943 in Südfrankreich, Holland und Süditalien als Ersatz für das in Tunis vernichtete Grenadier-Regiment 2 „Hermann Göring“ aufgestellt. Es unterstand der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“.
Seine 4. Kompanie war eine schwere motorisierte Panzergrenadierkompanie.
Nachdem am 10. Juli 1943 die Amerikaner auf Sizilien gelandet waren, zogen sich die deutschen Verbände auf das italienische Festland zurück. Dieser Rückzug wurde von der Division, zu der auch die Kompanie von Josef Herrman gehörte, gedeckt; sie war sozusagen die Nachhut bei der Räumung Siziliens. Als dann am 9. September 1943 die Amerikaner auch das italienische Festland bei Salerno angriffen, wurde die Panzerdivision 2 mit der Abwehr der Landung beauftragt, was ihr aber misslang. Sie musste sich schließlich auf eine Kampflinie nördlich von Neapel bei St. Maria, Capua und Caserta zurückziehen.
In einigen Briefen an die Familie schilderte der 18-Jährige die gespannte Lage an der Front, an der man nach dem Ausstieg Italiens am 25. Juli 1943 (Absetzung Mussolinis durch den Großen Rat der italienischen Faschisten) aus der Kriegskoalition mit Deutschland den Angriff der britischen und amerikanischen Alliierten von Süden her erwartete. Die Stimmung in diesen Briefen war deshalb nicht sehr italienfreundlich. Interessant ist, dass er beiläufig erwähnt, dass ein weiterer Niedersaubacher in seiner Kompanie dient, nämlich Bambachs Erwin (Hausname „Bambach“ bezeichnet 1. Haus rechts an der Hauptstraße, heute Antoniusstraße, von Lebach her kommend).
Die Startbilder anklicken, um die Feldpostbriefe zu erhalten!
Anfang 1944 würde sich dort beim Kloster Monte Cassino einer der verlustreichsten Schlachten des 2. Weltkrieges ereignen. Da war aber Josef Herrmann schon tot; er war vermutlich bei der Bildung der starken deutschen Verteidigungslinie (Gustav-Linie) nördlich von Neapel bei Pignataro gefallen.
Stand der Angaben: Juni 2011