Peter Josef (Joseph) Schäfer wurde geboren am 05.09.1912; er starb am 07.02.1944 (Lebacher Familienbücher, Eintrag-Nr.: 2434.2).
Die Eltern waren Johann Schäfer (*1885 in Lebach/ + 1951 in Lebach) und Angela Engel (* 29.03.1887 in Landsweiler/ + 23.04.1974 in Lebach).
Am 11.06.1940 heiratete er in Lebach Maria Luise Michaely (Knorschder Maria). Das ist auch die Verbindung zu Niedersaubach. Josef Schäfer lebte selber nämlich nicht in Niedersaubach, aber seine Ehefrau Maria verheiratete sich später noch einmal nach Niedersaubach. Und dort wuchsen auch ihre gemeinsamen Kinder auf.
Als Todesort nennt Storb Sparwischtsche. Einen ähnlich klingenden Ort, nämlich Sparischtsche, nennt sein Kompaniechef, Leutnant Franz Breuker, in seinem Beileidsschreiben (einfach anklicken, um zum PDF-Dokument zu gelangen) vom 21. Februar 1944; darin beschreibt er, dass Sparischtsche ca. 25 km nördlich der Stadt Luga liege.
Eine Karte bei google.maps ist hier zu sehen (einfach anklicken)!
Selbst eine Liste der Habseligkeiten des Gefallenen werden seiner Witwe am 2. Juni 1944 übersandt.
Die Angaben der WASt vom 3. Mai 2010 nennen wiederum als Todesort: Sparwischtsche. Diese Angabe machte die WASt gegenüber der Witwe bereits am 5. März 1946.
Der Volksbund kennt seine Grablage nicht.
Sein Regiment war der 11. Infanterie-Division unterstellt. In dieser Division diente und fiel auch Eduard Schmidt (Holdter).
Die 11. Infanteriedivision war von Anfang an am Überfall auf die Sowjetunion beteiligt. Ich zitiere das Lexikon der Wehrmacht: “Ab dem 22. Juni 1941 nahm die Division am Rußlandfeldzug teil. Über Schaulen und Birsen stieß die Division nach Friedrichstadt vor, wo sie die Düna überschritt. Bis Mitte Juli 1941 stieß die Division zwischen Porchow und Dno an die Mschaga vor, wo es zu ersten Abwehrkämpfen kam. Anschließend stieß die Division an den Illmensee nach Nowgorod vor, dann entlang des Wolchow bis nach Wolchowstroj und bis zum Jahresende in den Raum westlich von Kirischi. Während der folgenden 18 Monate kämpfte die Division am Wolchow und am Ladoga-See und nahm an allen ‘Ladogaschlachten’ teil. Ende September 1943 wurde die Division in den Raum Leningrad verlegt, wo sie sich an den dortigen Abwehrkämpfen beteiligte. Im Januar 1944 kämpfte sie östlich von Puschkin und schloß sich dann dem Rückzug der 18. Armee bis hinter die Luga an. Von hier aus wurde sie in den Raum Pleskau verlegt, wo ab Februar 1944 schwere Abwehrkämpfe um den Peipussee begannen. Bis Juni zog sich die Division in den Raum südöstlich von Narwa zurück. Anschließend folgte der Rückzug nach Kurland, wo die Division im Rahmen der Heeresgruppe Kurland an allen Kurlandschlachten teilnahm. Bei Kriegsende konnten etwa 2/3 der Division nach Schleswig-Holstein evakuiert werden, 1/3 ging in russische Gefangenschaft.”
Ich konnte noch keine russische Schreibweise für den eingedeutschten Ortsnamen Sparwischtsche finden. Die Angabe seines Kompaniechefs, dass „Sparischtsche“ ca. 25 km nördlich von Luga liege, müsste es aber über kurz oder lang ermöglichen, diesen Ort ausfindig zu machen, wo sich die 11. ID in jenen Februar-Tagen verzweifelt und ohne jede Chance gegen die vorrückende Rote Armee stellte. Ich werde weiter versuchen, die kyrillische Schreibweise dieses Ortes zu finden, wo Joseph Schäfer auch laut WASt beerdigt sein soll.
Laut seinem Wehrpass ist Josef Schäfer am 15. Mai 1939 zur 10./ Artillerieregiment 33 nach Darmstadt eingezogen worden. In dessen 9. Batterie hat er den Frankreichfeldzug mitgemacht. In der Artillerieabteilung 862, später 288 und noch später Artillerieersatzabteilung 11 nahm er am Russlandfeldzug teil. Als er fiel, diente er als Uffz in der 7. Batterie des Artillerieregiments 11. Am 1. Dezember 1941 war er zum Unteroffizier befördert worden.
Dieses Startbild anklicken, um zum entsprechenden PDF-Dokument zu gelangen!
Egon Gross (Lebach) war so nett, die Einträge, welche seine Einsatzorte betreffen, zu transkribieren:
07.09. – 24.10.1939
Vorfeldkämpfe zwischen Mosel und Rhein
ab 26.10.1939
Einsatz im rückwärtigen Operationsgebiet H. Gru. Kdo C
ab 01.11.1939
Einsatz im rückwärtigen Operationsgebiet. H. Gru. Kdo. A
12.05. –25.05.1940
Vormarsch durch Luxemburg, Belgien und Frankreich
26.05. – 04.06.1940
Abwehrkämpfe an der Somme; Brückenkopf Peronne
05.06. – 06.06.1940
Durchbruch durch die Weygandlinie bei Peronne
07.06. – 09.06.1940
Kämpfe an der Avre beiderseits Raye
10.06. – 11.06.1940
Verfolgung über die Oise und Omeg
12.06.1940
Einbruch in die Pariser Schutzstellung
13.06. – 15.06.1940
Übergang über die Marne und Verfolgung bis zur Seine
16.06.1940
Einnahme von Orleons
17.06. – 20.06.1940
Übergang über die Loire und Verfolgung bis an die Scher und Indre
21.06. – 07.09.1940
Sicherung an der Demarkationslinie beiderseits Vierzon
Bergzabern, den 07.10.1940
gez. Brill, Leutnant und Batterieführer
22.06. – 10.07.1941
Doppelschlacht von Bialystock und Minsk
22.06. -24.06.1941
Durchbruch durch die Grenzstellung
23.06. – 27.06.1941
Schlacht bei Grodno
28.06. – 22.08.1941
Sicherung des Operationsgebietes
28.03.42 – 21.04.43
Sicherung Norwegens
22.04. – 28.06.43
Verwendung im Heimatkriegsgebiet
29.06.43 – 15.01.44
Kämpfe zwischen Ilmen und Ladoga-See (7./ A.K. 11, 11 I.D.); Anm. des Autors: AK bedeutet Armeekorps, ID bedeutet Infanteriedivision
22.07. – 15.08.43
3. Abwehrschlacht südlich des Ladoga-Sees
16.01. – 07.02.44
Kämpfe südl. Leningrad (7./ A.K. 11, 11. I.D.)
Stand: 09.2012
Der Frontverlauf nördlich von Luga am 6.2.1944 ist aus dieser deutschen Militärkarte ersichtlich:
https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Korps/Karte/L0244.jpg.
Dieser Verlauf passt zur Angabe des Begräbnisorts „ca. 25 km nördlich Luga“. Es sind auf dieser Karte sehr viel mehr Orte verzeichnet als z.B. bei Google Maps.