Johann Riehm

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Johann Riehm (* 14.02.1889/ + 1914 oder 1915)

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Johann Riehm wird in der Ortschronik 4 mal genannt. Dabei bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass Peter Adam, der seine Liste nicht alphabetisch sortiert und auch nicht durchgängig geführt hat, sich einfach vertan hat. Ein Beleg dafür ist, dass Johann Riehm auf der Gedenktafel in der Antoniuskapelle nur 1 mal aufgeführt ist und auch in den Lebacher Familienbüchern nur 1 mal zu finden ist.

Also: Unser Johann Riehm stammt vermutlich aus „Rauen“ im „Unnerschden Ecken“.

Dort steht er unter der Eintrags-Nr.: 2340 (* 14.02.1889/ + ?) als Sohn des Ackerers Peter Riehm (* 09.07.1856/ + 04.05.1917) und von Maria Baus (* 30.07.1857 in Eiweiler/ + 22.01.1935).

Peter Adam hält einmal fest (Ortschronik S. 181), dass Johann Riehm aus „Rauen“ (Hausname im „Unnerschden Ecken“) als Reservist zur Landwehr eingezogen worden sei und bei den Österreichern an der Ostfront gefallen sei (Ende 1914). Allerdings, und das spricht gegen meine Annahme, nennt er auch einen Johann Riehm aus „Schommersch“. Und Rauen und Schommersch sind nicht dieselben Hausnamen.

Aber sein Neffe Robert Schmidt (Rauen) bestätigt, dass Johann Riehm sein Onkel war. Johann Riehm sei bei Ausbruch des 1. Weltkrieges Reservist gewesen, der vorher in Köln gedient habe.

Johann Riehm während seines Wehrdienstes in Köln, Fotoarchiv: Robert Schmidt (Rauen)

Als er bei Ausbruch des 1. Weltkrieges eingezogen wurde, sei er gerade 2 Wochen nach Eppelborn verheiratet gewesen (ins Haus Bronder – Gasthaus – unterhalb der Eppelborner Kirche). Kinder habe er keine gehabt.

Der Volksbund kennt tatsächlich die Grablage eines Johann Riehm, der am 23. September 1915 an der Westfront gefallen ist und in Berru () bestattet ist. Der Soldatenfriedhof in Berru liegt im Département Marne und ist erst nach dem 1. Weltkrieg als Sammelfriedhof angelegt worden (Quelle: Volksbund).

Diese Grablage widerspräche aber völlig der Angabe des Dorfschullehrers in der Schulchronik, wo gesagt wird: „vermisst an der Ostfront“. Und auch Rauen Robert (Robert Schmidt) bestätigt, dass die Familienüberlieferung sagte, er würde in den „Karpaten“ (Österreich-Ungarn) vermisst.

Stand: 01.2012

2 Gedanken zu „Johann Riehm

  1. Das Buch des elsässischen Ackerers Dominik Richert, in dem er als Angehöriger des IR 41 seine Erlebnisse in den Karpatenkämpfen beschreibt, heißt „Gelegenheit zum Sterben.“

  2. In den wichtigsten Quellen, den „Deutschen Verlustlisten“ wird Reservist Johann Riehm aus Niedersaubach zweimal erwähnt:
    Lt. VL 49 S. 485 v. 26.9.1914 wurde Res. Johann Riehm, 2.Kp/IR 17 (Mörchingen/ Morhange) während der Kämpfe in Lothringen (Lagarde-Lunéville-Domplail-Nancy-Epinal) in der Zeit vom 11. -31.8.1914 verwundet.
    Danach war er lt. VL 389 S.5133 v. 6.3.1915 zur 5.Kp des 5.Ostpreuß. Infanterieregiment „von Boysen“ Nr. 41 (Garnisonen Tilsit und Memel/ Ostpreußen) versetzt worden.
    Das IR 41, das zur 1. Infanteriedivision gehörte, wurde am 13.1.1915 in Eisenbahnwaggons nach Munkatsch/Mukatschewe, früher Ungarn, heute
    Ukraine) transportiert, um in den Karpaten den Österreichern im Gebirgskampf gegen die Russen beizustehen.
    Die Truppen waren bei Temperaturen bis -25° weder wintertauglich ausgerüstet noch in sicheren, warmen Behausungen untergebracht, was zu starken Verlusten durch Erfrierungen führte.
    Dominik Richert, ein Elsässer im IR 41, hat seine Erlebnisse, besonders am Verecke-Pass, der die Straße von Lemberg nach Munkatsch verbindet, in einem Buch beschrieben.
    Da IR 41 ab 23.1.1915 in die Karpatenkämpfe eingegriffen hat, gilt Johann Riehm ab diesem Zeitpunkt bis zum 18.2.1915 als vermisst, als der Vereckepass erobert und der Kampf um den Berg Zwinin, der von den Russen besetzt und mit achtfachem Drahtverhau gesichert wurde, in Gange war.
    Die Karpatenkämpfe sind in den Reichsarchivbänden 7 und 8 „Operationen im Osten Winter/ Frühjahr 1915“ ausführlich dokumentiert und können bei http://www.digi.landesbibliothek.at eingesehen werden.

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