Grawen Jupp –
ein unvergessener Heimatschriftsteller unseres Dorfes
1954 war das Jahr, in dem das Mundartstück Die Schlacht aan der Wolweskaoul uraufgeführt wurde. Dieses Spiel hatte der Vorsitzende des Theatervereines Josef Schäfer (Grawen Jupp) verfasst. Mit diesem Stück, das Anfang des 19. Jahrhunderts in Saubach spielte, trug sich der Autor für immer in die Geschichte unseres Dorfes ein. Nach Josef Schäfer schildert das Stück eine wahre Begebenheit aus dem Jahre 1816. Saubacher Darsteller führten das Spiel zum ersten Mal an den beiden Osterfeiertagen im Gasthaus Krohn vor vollem Haus auf.
Die Schauspieler:
Georg Bachmann, genannt „Dragonerschorsch“ – Alfons Krämer
Krischan Neubauer, Bürgermeister – Oskar Schäfer
Pittchen Altmeyer, Schneider – Norbert Bauer
Louis Eisenbarth, Schmied – Erwin Schmidt
Kloos Dompenberg, Gemeindediener – Norbert Gross
Hannes vaan der Heck, genannt Heckenhannes, Wirt – Hans Schedler
Matz Bösenberg, Bauer von Rümmelbach – Josef Schäfer
Gret Bösenberg, seine Frau – Anni Schäfer
Malchen Bösenberg, beider Tochter – Röschen Willems
Nach großen Erfolgen auf der Bühne wurde das Theaterstück auch als Hörspiel von Radio Saarbrücken aufgenommen und gesendet.
Niedersaubach im Jahre 1816 … Nach den langen unruhigen Jahren des Napoleon-Krieges ist nun endlich wieder Ruhe und Frieden in das kleine, 12 Häuser zählende Dörfchen eingekehrt.
Doch da überschlagen sich die Ereignisse: Der mittellose Dragonerschorsch aus Saubach verliebt sich in die Tochter eines reichen Rümmelbacher Bauern, womit dieser ganz und gar nicht einverstanden ist. Er setzt die Saubacher Bauern unter Druck, damit diese der Liaison ein Ende setzten. Das bringt ebenso viel Unruhe ins Dorf, wie ein streunender Wolf, gegen den die „tapferen Helden“ des Dorfes auf königliche Anordnung zu Felde ziehen müssen.
In unserem Internetportal Unser Heimatdorf Niedersaubach-Rümmelbach ist unter dem Kapitel Theaterverein EINIGKEIT das Rollenbuch des Hörspiels ungekürzt abgelegt.
Josef Schäfer (Grawen Jupp), der von Beruf Maurer war und viele Bauhandwerke perfekt beherrschte, hat sich in das Geschichtsbuch unseres Dorfes als sprachgewaltiger Heimatschriftsteller eingetragen. Er war nicht nur kulturell vielseitig aktiv, sondern prägte auch den kommunalpolitischen Neuanfang unseres Dorfes nach dem 2. Weltkrieg wesentlich mit. Als prodeutscher Aktivist war er in den Wirren des Abstimmungskampfes Anfang/ Mitte der 50er Jahre Mitbegründer der damals (unter dem Regime von Johannes Hoffmann) verbotenen CDU-Niedersaubach; später wandte er sich zur deutschen Sozialdemokratie und initiierte die Gründung der SPD-Niedersaubach mit. Wir werden seinem umfassenden Wirken über mehrere Jahrzehnte noch eine Sonderseite widmen.