Im November 2015 wurde das von der Fa. Reis & Wilhelm restaurierte Napoleonkreuz in der Dorfmitte von Rümmelbach an der Brunnenanlage errichtet.
Nun steht das von Heimatkundler als „Napoleonkreuz“ bezeichnete Kulturdenkmal wieder dort, wo es Vorjahren bei Baumaßnahmen zerbrach und durch Witterungseinflüsse sehr beschädigt wurde.
Der Überrother Steinmetz und Restaurator Edwin Reis konnte dieses Erinnerungskreuz an den früheren Rümmelbacher Bürger, gestorben in den napoleonischen Kriegen, wieder in seiner alten Form retten, so dass ein wertvolles Zeugnis aus früheren Jahren „in schlichter und ergreifenden Schönheit“, so der Rümmelbacher Bürger Hans Freichel, entstand.
Schon 2009 als die Brunnenanlage unter dem damaligen Ortsvorsteher Werner Schmidt saniert wurde, ist ein Fundament gegossen worden, auf dem das Kreuz nach seiner Restauration aufgestellt werden sollte. Zwei erfolgreiche Brunnenfeste versetzten die Interessengemeinschaft Rümmelbach in die Lage den Großteil der Sanierungskosten zu tragen.
Ein Zuschuss von Saartoto machte die Maßnahme finanziell möglich.
Am Pfingstsonntag dem 15. Mai 20016 wird das Kreuz durch Pastor Zangerle eingesegnet.
Programm:
14.00 Uhr Beginn
14.30 Uhr Geführte Wanderung Haifischpfad Rümmelbach (Lothar Schmidt)
16.00 Uhr Einsegnung durch Pastor Zangerle
16.30 Uhr Zur Geschichte des Napoleonkreuzes (Lothar Schmidt)
Kaffee und Kuchen
Ansonsten wird für das leibliche Wohl bestens gesorgt.
An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an die Veranstalter dem OR-Niedersaubach-Rümmelbach, der Stadt Lebach und dem Heimatverein „Unser Niedersaubach“.
Die Rümmelbacher Dorfgemeinschaft
Anbei die eindrucksvollen Bilder, welche Manfred Mai (alle Rechte vorbehalten) während der Wanderung und der Einsegnungsfeier gemacht hat!
Es wird immer wieder vollkommen vergessen, dass die – späteren – napoleonischen Armeen, Wehrpflichts- oder Aushebungs-Armeen waren und selbstverständlich auch die 4 links-rheinischen Departements als voll in den französischen Staat intergrierte territoriale Gebilde von diesen Aushebungen betroffen waren. So stellte z.B. das Saar-Departement zwischen 1800 und 1813 fast 16.000 Wehrpflichtige (bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 277.000). Nachdem die „Grand-Armee“ 1812/13 in Rußland untergegangen war (von 610.000 Soldaten, davon nur 1/3 Franzosen, kehrten keine 100.000 zurück), stellte Napoleon im Frühjahr 1813 eine völlig neue Armee auf, vorwiegend wieder aus Aushebungen. Dabei war das Saar-Departement erheblich betroffen: Die Hälfte aller Gesamt-Aushebungen m Departement – mehr als 8.000 – entfiel auf diesen kurzen Zeitraum des Jahres 1813 (diese gingen dann großteils in den sächsischen Schlachten, rund um Dresden und bei der Völkerschlacht in Leipzig, unter). Zu den Napoleon-Kreuzen, -denkmälern und -steinen ist anzumerken, dass aber dem Revolutionsjahr 1832 eine Art Napoleon-Romantikade in den Rheinprovinzen einsetzte. Es bildeten sich Veteranen-Vereine von Soldaten die auf Seiten Napoleons gedient hatten (der größte in Mainz), die das Erinnern durch die Errichtung von Denkmälern, Kreuzen etc. fördern und den Veteranen eine würdige Beerdigung sichern wollten. Der Schwerpunkt lag in Rheinhessen. Die Orte der Errichtung waren zumeist Friedhöfe, weil diese von den Kommunen unterhalten wurden und deshalb keine staatliche Genehmigung für die Errichtung erforderlich waren. Es ist gut, dass örtliche Geschichtsvereine diese Zeugnisse sichern und pflegen und so dazu beitragen, eine historische Epoche in Erinnerung zu bringen, die entscheidend war, für ein Bürger-Verständnis, das mit seinem Liberalitäts- und Freiheitsgedanken doch erheblich von der späteren „dunkel-deutschen“ Geschichte abweicht.