Liebe Niedersaubacherinnen, liebe Niedersaubacher,
wir stehen noch alle unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse, die sich in den vergangenen Tagen in Paris abgespielt haben. Wir haben mit Bewunderung zur Kenntnis genommen, wie das französische Volk nach dem Schockerlebnis zusammenrückte, sich bei der Hand nahm und in bewundernswerter Einigkeit über alle Parteigrenzen hinweg dem Terror millionenfach die Stirn bot.
Am Volkstrauertag des vergangenen Jahres erinnerten wir uns zusammen mit französischen Gästen aus Consenvoye (Maas) an den 100. Jahrestag des Ausbruchs des 1. Weltkriegs. In Consenvoye liegen zwei junge Leute aus unserem Dorf begraben, die im Argonnerwald fielen.
Noch heute bewegt mich die Rede, die bei unserer Gedenkveranstaltung im Antoniusheim der Consenvoyer Bürgermeister André Dormois gehalten hat. Deshalb habe ich ihm nun – im Namen unseres Dorfes – einen Brief geschrieben, den ich Euch hier zur Kenntnis bringe.
Werner Schmidt, Vorsitzender
Anschreiben:
Monsieur le Maire, André Dormois, Route Nationale, F-55110 Consenvoye (Meuse)
Lieber Herr Bürgermeister Dormois,
mit großem Entsetzen haben wir die Nachricht von den schrecklichen Anschlägen auf die unschuldigen Menschen in Paris und auf das Herz Ihrer großartigen Republik vernommen. Ein Anschlag auf die Werte der französischen Revolution, ohne die unsere westlichen Demokratien nicht denkbar wären: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!
Ohne diese Grundwerte, die hart erkämpft werden mussten, die immer wieder durch Rückschläge bedroht wurden, hätten auch wir in Deutschland kein Recht auf Bildung für alle, keine Pressefreiheit, keine Solidarität.
Ich versichere Ihnen, lieber Herr Dormois, sowie Ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern unser Mitgefühl für die Opfer und unsere Bewunderung für die große französische Nation, die sich in dieser Stunde tödlicher Bedrohung in großer Einheit an die Hand nimmt und dem Terror die Stirn bietet.
Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!
Nous sommes aussi Charlie!
A bientôt!
Werner Schmidt