Baupläne der Saubacher Antoniuskapelle wieder aufgetaucht

Die Papiere waren vor Jahren schon auf der Müllkippe gelandet

Die Vorbereitungen für das Jubiläumsfest „100 Jahre Antoniuskapelle Niedersaubach“ laufen auf Hochtouren. Das Festprogramm steht, und das Dorf darf sich auf 3 schöne Festtage freuen, die vom 20. bis zum 22. August 2010, also dem ersten Wochenende nach den Großen Ferien, in der Kapelle und im bzw. vor dem Antoniusheim gefeiert werden.

Zum 100-jährigen Antonius-Jubiläum wird auch eine attraktive Festschrift erstellt. Hierbei werden wir uns mit den Priestern, welche die Filialgemeinde Niedersaubach zwischen 1946 und 1988 seelsorgerisch betreuten, ebenso beschäftigen wie mit der Geschichte des Kapellenbaus. Dank der akribischen Berichterstattung, welche der erste Volksschullehrer für Niedersaubach und Rümmelbach, Peter Adam, in der Ortschronik zwischen 1901 und 1929 niedergelegt hatte, kann man die damaligen Ereignisse um den Abriss der alten Antoniuskapelle an der „Sähkaul“ und die Initiative zum Kapellenneubau (die tatsächlich eine Filialkirche werden sollte) schräg gegenüber am Hang gut nachvollziehen.

Die ersten Versuche, bei der Pfarrgemeinde in Lebach und beim Bistum in Trier irgendwelche den Kapellenbau betreffenden Dokumente ausfindig zu machen, waren erfolglos, bis unser Altortsvorsteher, Edmund Bohlen, davon erfuhr. Ihm waren schon vor über 20 Jahren von einem Bekannten aus Primsweiler, der die Baupläne und die Briefe (hier sind die Transkripte von Josef Heinrich aus diesem Jahr zum Herunter-Laden bereit gestellt), welche z.B. der Sprecher des Kapellenbauvereins, Mathias Warken (Kreuzwieser Matz), zur Durchsetzung dieses Vorhabens geschrieben hatte, übergeben worden. Die entsprechenden Originale, die sich Edmund Bohlen kopierte, waren nämlich auf der Müllkippe auf dem Hasenberg zwischen Böhmen und Primsweiler aufgetaucht und von besagtem Bekannten geborgen worden. Damit dürfen wir jetzt erfreulicherweise mit gesicherten Quellen arbeiten.

Skizzen des Trierer Dombaumeisters Julius Wirtz

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Die Skizzen und Zeichnungen des Trierer Dombaumeisters Julius Wirtz, der als Architekt für den Saubacher Kapellenbau gewonnen werden konnte, sind nun eine wunderbare Grundlage, unsere schmucke romanisch anmutende Kirche auch architekturgeschichtlich besser einzuordnen in den Zeitgeist des „Historismus“. Hierfür gewinnen konnten wir einen ausgezeichneten Kenner dieses Trierer Dombaumeisters (der in unserer Gegend viele Kirchbauprojekte – später z.B. in unmittelbarer Nachbarschaft in Gresaubach oder Steinbach – durchführte). Es handelt sich bei unserem Fachmann um Pastor Frank Oliver Hahn aus der Eifel, den wir durch die Vermittlung des Schirmherrn unseres Kapellenfestes, Pastor Hermann Ludwig Meiser (er betreute die Niedersaubacher Filialgemeinde zwischen 1972 und 1988), kennen lernen durften. Wir sind selber sehr gespannt, wie er anhand der nun vorhandenen Unterlagen und des eigenen Augenscheins unsere Kapelle beschreibt und bewertet. Die Ergebnisse werden in der Festschrift festgehalten.

Dass sie aber die schönste von Julius Wirtz erbaute Kirche in unserer Gegend ist, darin sind wir uns (hoffentlich) einig.

Lothar Schmidt

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