Am Brunnen vor dem Tore …

Rümmelbacher Brunnen lädt zum Verweilen ein

Geschafft! Nach fast täglichem Einsatz der Helfer über zwei Monate ist die Brunnenanlage in Rümmelbach fertiggestellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Aus einer ehedem unansehnlichen Fläche mit zwei Waschbetontrögen wurde eine Anlage, die harmonisch alles vereint, was den Dorfbrunnen zu einem Schmuckstück für Rümmelbach macht. Eine Anlage, in der man sich wohlfühlen kann und die dazu einlädt, sich niederzulassen und dem Plätschern des Wassers zu lauschen, ein Schwätzchen zu halten oder an einem Sommerabend ein Feierabendbier mit Nachbarn zu trinken. Sicher wird auch der eine oder andere Wanderer gerne hier Rast einlegen, bevor es weitergeht.

Ein Dorf packt an - der Brunnen ist fertig - AD 2009

Ein Dorf packt an – Der Brunnen ist fertig – AD 2009

 

Ein Brunnen und seine Geschichte

Bereits 1895 konnte das kleine Rümmelbach seinen ersten Dorfbrunnen einweihen. Der Brunnen diente in erster Linie als Viehtränke. Aber das kühle Nass wurde auch gerne im Sommer als Erfrischung von den Menschen getrunken.

Rast einer Pilgerschar am Rümmelbacher Dorfbrunnen

Rast einer Pilgerschar am Rümmelbacher Dorfbrunnen

Ursprünglich wurde das Wasser in einem Trog gefasst, der später durch zwei Metalltröge ersetzt wurde. Diese Tröge mussten in den 60er Jahren zwei Waschbetontrögen weichen. Im Sommer war der Brunnen auch ein beliebter Spielplatz für die Kinder, die mit Begeisterung im Wasser spielten. Das Wasser wird noch heute über eine ca. 500 m lange Leitung von einer Brunnenstube bis zum Brunnen geleitet.

Immer wieder wurde in Rümmelbach der Wunsch laut, den Brunnenplatz zu sanieren. Entsprechende Anträge scheiterten an der Finanzierung des Projektes. Nachdem in den vergangenen Jahren das Umweltministerium Mittel aus Brüssel für solche Vorhaben bereitstellte, griff man im vorigen Ortsrat das Projekt „Sanierung der Brunnenanlage Rümmelbach“ wieder auf und stellte einen Antrag. Im Bauamt der Stadt Lebach wurde schließlich ein Plan  entworfen, der die Zustimmung des Umweltministeriums fand. Auf der Grundlage des Bescheides fasste der neue Ortsrat am 26. August dieses Jahres den Beschluss, eine Arbeitsgruppe aus freiwilligen Helfern zu bilden und mit den Arbeiten zu beginnen.

Ein Dorf packt an

Am 9. September erfolgte der erste Spatenstich. Unter großer Beteiligung vieler Helfer ging es nun Schlag auf Schlag. In emsiger Handarbeit, aber auch unter Einsatz schwerer Maschinen wurde die alte Anlage abgeräumt, die Baugrube ausgehoben, ein Schotterbett eingebaut, Fundamente ausgehoben und betoniert, ein Köcherfundament für den Brunnenstock und Streifenfundamente für die neuen Tröge verschalt und betoniert, Abflüsse verrohrt, die Mauer verfugt, Muttererde in einen Pflanzstreifen eingebaut, die vorgefertigten Tröge gesetzt, das Pflaster verlegt,

Das Pflaster wird verlegt

Das Pflaster wird verlegt

Sträucher und Bäume gepflanzt, Edelsplitt und Wasserbausteine eingebaut, usw. usw.

Die Pflanzen sind eingebracht

Die Pflanzen sind eingebracht

Ebenso wichtig wie das beachtliche Ergebnis unserer Arbeit ist aber die Erfahrung, dass in Rümmelbach Gemeinschaftsinn und lebendige Nachbarschaft gelebt wird. Wie selbstverständlich brachten sich viele Bürger in das gemeinsame Werk für das Dorf ein, stellten ihren Sachverstand, ihr Können, ihre Maschinen und was sonst vonnöten war, in den Dienst der gemeinsamen Sache. Es machte den Helfern augenfällig große Freude, mit dabei zu sein. Großzügige Spender sorgten im übrigen dafür, dass über die ganze Bauzeit keiner der Helfer Durst leiden musste.

Prost!

Prost!

Offensichtlich ließ sich auch Petrus von der Stimmung anstecken und sorgte bis zur Beendigung der Sanierung für Kaiserwetter.

Ein Dorf feiert seinen Erfolg

Am 20. November konnte im Antoniusheim das abschließende Helferfest gefeiert werden. Nach einem feinen Essen, das Annette, die gute Seele der Truppe, mit ihren Nachbarinnen angerichtet hatte, ließ man in froher Runde noch einmal das Projekt Revue passieren.

Dann erlebten die Rümmelbacher Helfer eine Premiere.  Lothar Schmidt stellte Auszüge aus dem Internetportal „unser-niedersaubach.de“ vor. Er präsentierte den staunenden Zuschauern auf einer großen Leinwand eindrucksvolle Bilder aus Rümmelbach, historische Beiträge zur Erzgewinnung in der Rümmelbacher Gemarkung, Geschichten von Auswanderern und Briefe von Gefallenen des 1. Weltkrieges. Er stellte den wichtigsten Dorfchronisten – den Dorfschullehrer Adam – vor, zeigte Beiträge zu den Priestern, die in unserer Filialgemeinde tätig waren. Schließlich schloss er den Kreis mit einem Foto aus dem Jahre 1895, auf dem die 1. Brunneneinweihung zu sehen ist.

Blick in die Zukunft

Die Helfer verabschiedeten sich mit dem Versprechen, im Frühjahr des kommenden Jahres eine gebührende Einweihungsfeier der neuen Brunnenanlage auszurichten. Vielleicht erklingt dann wieder das alte Lied „Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum…“. Ein Lied, das wir Saubacher und Rümmelbacher Kinder in unserer altenVolksschule oft und gerne sangen.

Werner Schmidt

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