Unzählige Male ist man schon vorbei gefahren an diesem Holzkreuz, das da in der Kurve zwischen Niedersaubach und Rümmelbach nach Tanneck hoch steht. Und vielleicht hat man dabei hin und wieder kurz überlegt, an wen oder was dieses Kreuz wohl erinnert.
Ich habe nun einen Artikel von Wolfgang Riehm gefunden; in seinen „Lebacher Erinnerungen“ (aufgewachsen ist er in der Seitersch; er lebt aber schon länger im Hunsrück) berichtet er von Jakob Sträßer (Groowen Jäb, wahrscheinlich in der Bedeutung von „Gruben Jakob“), der seine Dorfschmiede neben dem Lebacher Pfarrhaus betrieb.
Der pensionierte Grubenschmied (in den Storb’schen Familienbüchern eingetragen unter der Nr.: 2991 als Jacob Straesser, * 17.03.1882 in Lebach als Sohn des Hufschmieds Peter Straesser/ + 27.02.1955 in Rümmelbach) wurde Ende Februar 1955 tot dort aufgefunden, wo jetzt das Holzkreuz steht. Er war bei bitterer Kälte, von Tanneck her kommend auf dem Weg zu seinem Freund „Krohne Piet“ (Wirt im Gasthaus Krohn), niedergekommen und erfroren.
Wolfgang Riehm schildert den Lebacher Dorfschmied als äußerst beliebten Mann, der schon vor dem 2. Weltkrieg – als es wegen des Nationalsozialismus noch richtig gefährlich war – ein Roter, also ein Sozialdemokrat gewesen sein soll. Deshalb sei er auch in Lebach als „roter Schmied“ bezeichnet worden.
Lothar Schmidt