Rückblick auf ein außergewöhnliches Kirchenkonzert

„Lob Gottes im Laufe der Jahrhunderte“

Inzwischen weiß man auch außerhalb des Lebacher Stadtteils Niedersaubach, dass es sich lohnt, Veranstaltungen im Rahmen der 800-Jahrfeiern zu besuchen. So sind denn an diesem Sonntagnachmittag fast zweihundert Musikfreunde der Einladung  zum Konzert in der Antoniuskapelle gefolgt. Sie wurden nicht enttäuscht, denn nach dem Konzert hörte man nur lobende Worte.

Dabei empfanden je nach musikalischem Geschmack die einen diesen, die anderen jenen Beitrag als besonders gelungen. Denn Dekanatskantor Jürgen Fröhlich, der für das Konzert verantwortlich war, hatte bei seiner musikalischen Reise durch acht Jahrhunderte mit seinen Musikern ganz unterschiedliche Stücke ausgesucht, die aber immer für die jeweilige Epoche typisch waren. In der Folge der Stücke erlebte man die Entwicklung musikalischer Formen, Rhythmen und Klangbilder von der einstimmigen Antiphon bis zu Kompositionen des 19. und 20. Jahrhunderts. So war das Konzert lang, aber nie langweilig. Die beteiligten Künstler waren bestens vorbereitet.

Stolz sein können die Niedersaubacher auf ihre Mitbürgerin Jessica Quinten, die als Sopranistin mit ihrer schönen Stimme den Kirchenraum füllte. Sie passte ihren Vortrag den wechselnden Stilrichtungen an, sei es in der Solo-Antiphon von Hildegard von Bingen, in der Arie „Höre Israel“ von Mendelssohn-Bartholdy oder im „Halleluja“ des zeitgenössischen Komponisten Colin Mawby. Yvonne Kalla überzeugte mit ihrem vollen und satten Geigenton, der kraftvoll und zart sein konnte, etwa in Faurés „Pavane“ und Massenets „Méditation“. Begleitet wurden beide Solistinnen von Cornelia Nauhauser, die mit ihrem Cello die musikalische Grundlinie darstellte, sowie dem Ehepaar Fröhlich an der Orgel. Beide durften auch solistisch auftreten, überraschten aber vor allem durch die vierhändige Orgelversion von Elgars bekanntem Marsch aus „Pomp and Circumstance“. An dieser Stelle muss man Herrn Fröhlich ausdrücklich dafür danken, dass er bei den Jubiläumsfeiern bereitwillig seine Erfahrung und sein Können als Musiker einbrachte und noch einbringen wird. Mit diesem Konzert hat er mit seinen Musikern dem Stadtteil Niedersaubach ein wertvolles Geschenk gemacht.

In seinem Schlusswort stellte Ortsvorsteher Werner Schmidt fest, dass die Lebensdaten der Musiker oft mit Kriegen und Katastrophen verbunden sind, dass  aber immer wieder solche Kunstwerke geschaffen wurden, wie man sie in der Antoniuskapelle hören konnte. Erwähnt sei noch eine „Schnapsidee“ der Veranstalter, nämlich dass es als Geschenk für die Künstler statt der  üblichen Blumen den Renner des Jubiläumsjahres gab, den Niedersaubacher Jubiläums-Birnenbrand.

Walter Nimmesgern

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