Jakob Hofmann – Rümmelbacher Soldat in Diensten des französischen Kaisers

Denkmal in Rümmelbach aus der Napoleonischen Zeit zwecks Restaurierung in Sicherheit gebracht

Zwischen 1800 und 1814 tobten in Europa die Napoleonischen Kriege. Bereits 1794 hatten die französischen Revolutionstruppen die linken Rheinlande besetzt, und dadurch war die Gegend zwischen Saar, Mosel und Nahe, also auch unser Lebach und sein Umland, französisch geworden.

Unsere jungen Männer mussten in der Folge, genauer seit 1801, Kriegsdienst in der französischen Armee leisten. 21 Soldaten aus Lebach und den zu Lebach gehörenden Dörfern verloren dabei ihr Leben, wie Gerhard Storb (Lebach) aus den Lebacher Kirchenbüchern herausgelesen hatte.

Wegkreuz zur Erinnerung an Jakob Hofmann aus Rümmelbach, gefallen 1809; Foto: Richard Wagner

Wegkreuz zur Erinnerung an Jakob Hofmann aus Rümmelbach, gefallen 1809; Foto: Richard Wagner

Ein Gefallener stammte aus Rümmelbach; er hieß Jakob Hofmann, und er war wohl 1809 umgekommen. 1809 kämpfte die französische Armee vor allem auf den Schlachtfeldern in Spanien und in Österreich.

Klaus Feld (Landsweiler) kann herleiten, dass Jakob Hofmann am 2. Februar 1787 in Rümmelbach im Scheppes-Haus (das leider 2013 wegen Baufälligheit abgerissen werden musste) geboren wurde. Seine Eltern, Philipp und Anna Hofmann, errichteten sein Kreuz wohl ursprünglich an der Rümmelbacher Hauptstraße, an der das Scheppes-Haus stand. Von dort könnte es versetzt worden sein hinunter zum Dorfbrunnen, als in den 1920er Jahren die Straße zwischen Gresaubach und Niedersaubach über Rümmelbach gebaut wurde. Klaus Feld: „Für die Lebacher Familien waren (damals) gefallene und vermisste Söhne eine völlig neue Erfahrung. Da man die Opfer nicht auf dem heimischen Friedhof betrauern konnte, wurden zum Gedenken vielfach Wegekreuze aufgestellt, die sich bis heute erhalten haben.“

Bis vor ca. 10 Jahren stand es auch dort als Mahnmal und Symbol einer lebendigen Trauerkultur am Dorfbrunnen. Wegen Bauarbeiten sollte es umgesetzt werden; dabei zerbrach das wertvolle Denkmal in viele Teile, die seither – notdürftig gelagert – dem Verfall preisgegeben waren.

Foto-Galerie: Lothar Schmidt

Nun hat sich der Heimatverein „Unser Niedersaubach“ aufgemacht, für die Sanierung des historischen Schatzes zu sorgen. Unter Leitung des erfahrenen Restaurators Edwin Reis aus Überroth (Fa. Wilhelm & Reis in Dörsdorf und Überroth) wurden die zerbrochenen Steine geborgen und in die Werkstatt nach Überroth verbracht. Der Restaurator wird den Sandstein genauer untersuchen und die Kosten der Sanierung schätzen. Bei der Rekonstruktion der Inschrift hat Walter Lesch, der schon viele Wegekreuze saniert hat, seine Hilfe angeboten. Die Dorfgemeinschaft Rümmelbach hat sich bereit erklärt, einen wesentlichen Teil der Sanierungskosten zu tragen. Nun soll versucht werden, weitere großzügige Spender für dieses Vorhaben zu gewinnen, damit die Geschichte unserer beiden Dörfer nicht verloren geht.

Getreu unserem Wahlspruch nach Stefan Zweig: Wer seine Wurzeln nicht kennt, hat keinen Halt!

Lothar Schmidt

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