Wegkreuz zwischen Niedersaubach und Aschbach

Ruhebank lädt wieder zum Verweilen ein

Leo Willms, Vorsitzender des Historischen Vereins Aschbach, hat zusammen mit seinem Sohn Mario oberhalb des „Deiwelgrawens“ (Teufelsgraben) exakt auf der alten Banngrenze zwischen Niedersaubach und Aschbach die Ruhebank erneuert, die am Grabkreuz seiner Urgroßmutter Barbara Warken steht.
Das Holz hierfür hat dankenswerterweise, vermittelt durch den Lebacher Revierförster Winfried Fandel, die KEB Lebach zur Verfügung gestellt.

Grabkreuz_Barbara-Caryot

Grabkreuz von Barbara Warken, aufgestellt als Wegkreuz zwischen Aschbach und Niedersaubach, Foto: Leo Willms

Zur Geschichte dieses ehemaligen Grabkreuzes – nach Aufzeichnungen von Leo Willms, eingebracht in der Warken-Familienbuch (Hasborn)

Bis Ende 1945 war Aschbach ein Teil der Pfarrei Thalexweiler. Man hatte bis zu diesem Zeitpunkt weder eine eigene Kirche noch einen eigenen Friedhof. Die verstorbenen Aschbacher Bürger wurden auf dem Friedhof in Thalexweiler beerdigt. 1946 segnete man eine Notkirche ein und legte einen neuen Friedhof an.
Die Anlegung des neuen Friedhofes war für viele Aschbacher der Auftakt, die sterblichen Überreste ihrer Verwandten in Thalexweiler auszugraben und auf dem Aschbacher Friedhof zu bestatten.
So machten sich auch der Großvater von Leo Willms, Alois Heinrich, sein Urgroßvater Ludwig Warken und dessen ältester Sohn Ludwig Warken mit einem Kuhgespann auf den Weg zum Friedhof in Thalexweiler. Man wollte die sterblichen Überreste der Schwiegermutter, Ehefrau und Mutter (Barbara Warken, geb. Caryot) nach Aschbach zurückholen. Sie war am 3. Juni 1920, 45-jährig, verstorben und somit fast 26 Jahre lang auf dem Friedhof Thalexweiler begraben. Nach einer Nacht im Keller seines Großvaters, dessen Haus in der Nähe des Friedhofes stand, wurden die sterblichen Überreste einen Tag später auf dem Aschbacher Friedhof beigesetzt.
Zusammen mit den sterblichen Überresten wurden auch die Grabkreuze mitgenommen. Zwei dieser Kreuze stehen heute noch auf dem Aschbacher Bann als Wegekreuze. Eins am Verbindungsweg (an der Banngrenze) von Aschbach nach Niedersaubach und das zweite am Verbindungsweg zwischen Aschbach und Calmesweiler.
Barbara Warken (geb. Caryot) verstarb etwa ein Jahr nach der Geburt ist jüngsten Kindes Martha Warken (verh. Schmidt) an einem bösartigen Tumor im Rückenmark, der ihr große Schmerzen bescherte. Von daher ist das, was auf ihrem „Totenbildchen“ geschrieben steht (das Totenbildchen ziert jetzt den Altar ihres Kreuzes), beschönigend; es heißt da, sie sei „friedlich entschlafen“.
Sie brachte Ludwig Warken 9 Kinder zur Welt. Nach ihrem Tod blieben die schon erwachsenen Söhne und Töchter in Aschbach. Die kleinen zogen mit ihrem verwitweten Vater in die Niedersaubacher Kreuzwies, woher er gebürtig stammte. Dort betrieb er fürderhin die Dorfschmiede.

L. Sch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.