Baptiste Schäfer (Grawe Battis) * 20.02.1893/ + 01.06.1984

Baptiste Schäfer war Sohn von Wilhelm Schäfer und Johanna, geb. Schwinn. Verheiratet war er (1920) mit Maria, geb. Kuhn, und (1944) mit Katharina Grohs. Im Lebacher Familienbuch von Gerhard Storb ist er unter der Nummer 2454 zu finden.

Wir hatten hier schon einmal über Baptiste Schäfer berichtet.

Grawen Battis wird 90, Saarbrücker Zeitung vom 23. Februar 1983, Archiv: Paul Mattick

Grawen Battis wird 90, Saarbrücker Zeitung vom 23. Februar 1983, Archiv: Paul Mattick

Die SZ berichtete am 23. Februar 1983 über seinen 90. Geburtstag, der festlich begangen wurde.

Sehr ergreifend war auch die Überlieferung, wie Baptiste Schäfer 1916 in den Masuren an der Ostfront des 1. Weltkrieges dem Saubacher Schommersch Nickel (Nikolaus Biesel) begegnete, der kurz darauf fiel.

Nun hat uns seine Urenkelin Ute Jungbluth seine Lebenserinnerungen überlassen, welche am 15. Oktober 1981 aufgezeichnet wurden (ob er sie nun selber aufgeschrieben oder diktiert hatte, ist unklar). Die „Erinnerungen“ geben i. W. seine Kriegserlebnisse im 1. Weltkrieg wieder, aus dem er als hochdekorierter Portepee-Unteroffizier aus Finnland zurückkehrte.

Bei der Mobilmachung am 1. August 1914 diente er bereits seite dem 15. Oktober 1913 in Saarlouis in der 6./ Feldartillerieregimentes Nr. 8 (1. Rheinisches FAR von Holtzendorff). Gleich am 4. August 1914 nahm er im Elsass in der Schlacht bei La Garde teil. In der Folge schildert er die Gewaltmärsche hoch nach Nordfrankreich, wo die Engländer durchgebrochen waren. Im Januar 1915 sah er nochmals die Heimat, als sein Regiment durch Saarbrücken und Saarlouis über Hamburg, Berlin und Posen nach Ostpreußen geführt wurde, wo es in der Masurenschlacht kämpfte. Und genau dort begegnete er dem oben genannten Schommersch Nickel (Nikolaus Biesel), der wenig später fiel, als er (Grawe Battis) in Saubach auf Heimaturlaub war und dessen Mutter ein Paket übergab (an dem Sonntag, an dem Schommersch Nickel bereits in Mazuty beerdigt wurde).

Im Sommer 1916 verharrte sein Regiment über viele Monate im Stellungskrieg an der Ostfront. Nach einer kurzfristigen Verlegung an die Westfront in die Champagne ging es zurück nach Galizien und von dort weiter nach Norden ins Baltikum (Lettland, Riga). Seine Landtruppe wurde sogar als Marineinfanterie bei der Eroberung einer Inselgruppe in der Ostsee (Ösel vor Estland) eingesetzt. Zuletzt wirkte er bei der Befreiuung der finnischen Stadt Lahtis von der russischen Besatzung mit. Dort war er bis Kriegsende stationiert.

Hier kann sein Bericht nachgelesen werden.

Lothar Schmidt

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