Heimkehr

Weihwasserstein findet seinen Platz in der neuen Antoniuskapelle

Lang ist es her. Wohl im Jahr 1813, zu Ende der Napoleonherrschaft in unserer Gegend, erbauten die Niedersaubacher eine kleine Kapelle, welche sie dem Heiligen Antonius widmeten. Sie stand an der „Säkaul“ dort, wo es hinunter ins Unterdorf geht gegenüber einem Bauernhaus namens Altpedersch, das schon vor ungefährt 50 Jahren abgerissen wurde. Man muss sich diese Kapelle in etwa so vorstellen wie die Knorscheider St. Luzia-Kapelle.

Um 1900 wurde diese Kapelle abgerissen, weil sie baufällig geworden war. Die Niedersaubacher waren mit die Ersten, die dannn in der Pfarrei Lebach eine eigene Kirche bauten; ein reformorienter Pfarrer namens Josef Pfeifer unterstützte dieses Vorhaben, und es wurde 1910 unter großen Opfern der Niedersaubacher verwirklicht; sie sparten sich ihre Kirche sozusagen vom Munde ab. Die neue Kirche wurde nach den Plänen des Trierer Dom-Baumeisters Julius Wirtz gebaut und wurde sein neoromanisches Prachtstück.

Der Stein auf dem Weg in die Kapelle, Fotos: Lothar Schmidt

Am Donnerstagabend, 30. März 2017, ist noch Messe; wir müssen warten.

Was für ein Schmuckstück?

Schreinermeister Patrick Schuh hat das Prachtstück aus einer uralten Eichentür gezimmert.

Kaplan Carsten Scher, Kantor Jürgen Fröhlich, Schreinermeister Patrick Schu und Küsterin Helga Heinrich nehmen den Stein im Chorraum in Empfang.

Als die alte Kapelle an der Säkaul abgerissen wurde, wurden von den umliegenden Bauernhäuser die sakralen Gegenstände verwahrt. Ein Altarkreuz und ein Stein, der vermutlich als Weihwasserbehältnis gedient hatte, landete schließlich bei dem legendären Eppelborner Amtsvorsteher Alois Grohs, der ein gebürtiger Niedersaubacher war. Dessen Tochter Edith Spaniol hat heuer diese sakralen Gegenstände an die Niedersaubacher zurückgegeben. Der Niedersaubacher Schreinermeister Patrick Schu hatte schon im letzten Jahr das Altarkreuz aus der Zeit des 2. Kaiserreiches saniert; nun hat er dem Sandstein, aus dem ein Kreuz herausgemeißelt war, ein Podest gebaut und in die Kreuzausparung einen Kerzenhalter eingelassen. Das Podest, das er aus einer uralten Eichentür gezimmert hat, nimmt die Proportionen und Formen (Fischblasenmuster) des Altarkreuzes auf. Der alte Stein hat nun in neuer Funktion als Kerzenhalter einen würdigen Platz neben dem alten Hochaltar in der Niedersaubacher Antoniuskapelle gefunden. Das sehr schöne Ensemble von Kreuz und Weihwasserstein darf man nun am neuen Platz bewundern. Die Erinnerung an die alte Kapelle soll aber nicht aus dem Gedächtnis des Dorfes verschwinden.

Lothar Schmidt

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